Staunen - Anaw

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Staunen

    
„Herr, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güte.“ (Psalm 104, 24)
Weisheit nimmt laut Plato ihren Anfang im  Staunen. Ähnlich stellt das Staunen einen ersten, aber wichtigen Schritt dar, die Gegenwart Gottes als das Numinose (numen = Wink, göttliches Walten) in Erscheinungen der Natur als kleine Wunder wahrzunehmen. Ein gläubiger Mensch staunt ständig darüber, was ihm geschenkt ist und empfindet dafür tiefe Dankbarkeit.
Für manche Menschen stellt Mystisches die Ausprägung einer Hysterie dar. Sie wollen und können nicht staunen und haben sich daran gewöhnt, Menschliches technisch zu sehen und zu handhaben. Beispielsweise  denkt sich Faber: „Es gibt keine urweltlichen Tiere mehr..." (Frisch: Homo Faber)
Sölle bezeichnet das Staunen zurecht als erste mystische Grundhaltung, weil sie uns angeboren ist. Kinder können uns da Lehrmeister sein. Es fällt ihnen oft besonders leicht. Voraussetzung für das Staunen bildet die Haltung der Demut und Achtsamkeit.
 
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