„Wenn wir Gott bei Sonnenschein in
der Wolkensäule übersehen, so erscheint uns seine Gegenwart des
Nachts in der Feuersäule sichtbarer und nachdrücklicher. Ich bin zu
dem größten Vertrauen auf seine Gnade durch eine Rücksicht auf
mein ganzes Leben berechtigt... Es hat weder an meinem bösen Willen
gelegen, noch an Gelegenheit gefehlt, in ein weit tieferes Elend, in
weit schwerere Schulden zu fallen, als worin ich mich befinde. Gott!
wir sind solche armseligen Geschöpfe, dass selbst ein geringerer
Grad unserer Bosheit ein Grund unserer Dankbarkeit gegen dich
werden muss.“ (Hegel, Rezensionen aus den Jahrbüchern für
wissenschaftliche Kritik, Frankfurt a. M. 1979, S. 117)
„Dank dir, meinem Gott und Lehrer,
der du mein Ohr mir aufgetan und mein Herz mir erleuchtet hast. Reiße
mich aus aller Versuchung!“ (Augustinus: Bekenntnisse, S. 342)
„Lasset uns Gott bitten, dass er uns
verleihe in allem ihn zu erkennen und ihm zu dienen und lasset uns
ihm Dank sagen, dass er, für so viele andere in allen Dingen
verborgen, sich vor uns in allen Dingen und in so mancherlei Weise
geoffenbart hat.“ (Pascal S. 381)
Wir sollten also danach streben, eine
Grundhaltung der Dankbarkeit zu verinnerlichen. Dies wird größere
Zufriedenheit und eine Verbesserung unserer seelischen Stabilität in
echten oder vermeintlich kritischen Situationen auslösen.